1 Landolt,
1956, S. 92f.
Landolt weist auf die Grenzen der Beschreibbarkeit des Umraumerlebnisses:
"Das Umraumerlebnis erkennen und ernstnehmen heißt
eigentlich den Lichtbildervorträgen über Architektur
als Raumkunst das Todesurteil sprechen. Denn auch das beste Lichtbild,
das da vor uns an die Wand geworfen wird, vermag eines nie: uns
in den Raum hinein zu versetzen. Es gibt lediglich die
optische Komponente des Raumerlebnisses wieder, aber es läßt
uns nicht den Raum um uns herum spüren, und es fixiert uns
auch auf eine einzige, bestimmte Ansicht des Raumes; es verbietet
uns, uns in ihm zu bewegen und so den Wechsel der optischen Eindrücke
zu erleben. Gerade das aber ist für das Erlebnis des barocken
Raumes mit von entscheidender Wichtigkeit." (Landolt, 1956,
S. 93f.) Solchen Einschränkungen unterliegen natürlich
auch die hier beigefügten Abbildungen.
2 Landolt,
1956, S. 95
3 Das Altarblatt mit der Darstellung
der Immaculata (Unbefleckte Empfängnis Mariae) und der Vertreibung
der ersten Menschen aus dem Paradies wurde ursprünglich
von Cosmas Damian Asam gemalt. Im Zuge der Restaurierung der
Kirche in den Jahren 1894/95 wurde das Blatt durch ein Bild im
Nazarenerstil ersetzt (das Original ist seitdem verschollen),
bei der letzten Restaurierung wurde 1981 von dem Würzburger
Maler Wolfgang Lenz das ursprüngliche Thema in einem dem
barocken Original nachempfundenen Stil neu gemalt.
4 Leider ist die originale Lichtkonzeption
durch das nachträgliche Verdecken der Hauptlichtquelle (Abb. 26) derart
verändert worden, daß das Altarbild aufgrund der auftretenden
Spiegelungen durch das von Osten auffallende Licht (es sollte
ja aus der Betrachterrichtung, d.h. von Westen her, kommen) kaum
zu sehen ist. Die veränderte Lichtsituation beeinträchtigt
gleichermaßen die Wirkung des Deckenfreskos. Die Decke
bleibt im Halbdunkel. Das Fresko selbst ist in keinem besonders
guten Zustand. Bei der letzten Restaurierung 1979 ist es gereinigt
worden (durch die Beheizung des Raumes war es sehr verschmutzt).
Bei der Restaurierung wurde versucht, die Originalsubstanz zu
erhalten. Eine Auffrischung der Farben wurde nicht vorgenommen.
Der heutige Eindruck ist deshalb mit dem ursprünglichen
nicht vergleichbar. Aus der Farbigkeit des in der Konzeption
ähnlichen und sehr gut erhaltenen Freskos in Ingolstadt
läßt sich jedoch ein wenig auf die frühere Wirkung
des Straubinger Freskos schließen.
5 Das - in Straubing einzige - originale
Altarblatt von Cosmas Damian Asam stammt von 1738/39, vermutlich
war es sein letztes Ölgemälde.
6 Puttfarken ordnet Tizians Komposition
dem traditionellen frontalen Typus der italienischen Sacra Conversazione
des Quattrocento zu, die scheinbare Abweichung begründet
Puttfarken mit der Konzeption des Bildes für einen dezentralen
Standpunkt (Vgl. Puttfarken,
1992, S. 95ff.).
In Straubing ist das Altarblatt des rechten Seitenaltars mit
der Darstellung der Glorie des Herzen Jesu kompositorisch spiegelbildlich
zum linken, seine Ansicht erschließt sich vom Altar aus.
(Vgl.Kap. IV.12 'Dichte Beschreibung des
Phänomens' .)