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Gabriele Schmid:  Illusionsräume
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Die Vermittlungsstrategie der perspektivischen Illusionen

 

Das Blatt des linken Seitenaltars ist ein Anzeichen für die Weise, in der in Straubing Raumillusionen eingesetzt sind. Die gemalten Räume setzen nicht die realen fort, weder im Altarblatt, noch in den Deckenfresken. Vielmehr erscheinen Raumgebilde, die zwar aufgrund ihrer perspektivischen Konstruktion bestimmte Standorte nahelegen, doch vom realen Raum getrennt bleiben. Die Raumgebilde eröffnen visionäre Räume, als Bilder haben sie Verweischarakter, und sind doch glaubhaft. Asam nutzte die zeitgenössischen Betrachtern vertraute und entzifferbare perspektivische Raumkonstruktion (perspektivischer Darstellung entsprechen auch die Verkürzungen der menschlichen Körper). Asam nutzt die Perspektivkonstruktion als Vermittlungsstrategie, um das heilige Geschehen so zu präsentieren, daß die Gestalten und die architektonischen Elemente 'wie wirklich' erscheinen. Dergestalt bindet Asam die visionäre Erscheinung an die Erfahrungswelt und den Wissenszusammenhang seiner Rezipienten an: Sie wird lesbar - in einer Weise, die stets symbolisch und hinweisend bleibt.1

Das setzt sich in den Deckenfresken fort.2 Die Fresken sind in einer tonigen Farbigkeit gehalten. (Abb. 14) Ihre Tiefenwirkung beruht hauptsächlich auf der Hell-Dunkel-Verteilung der verwendeten Farbtöne und auf dem Einsatz perspektivischer Verkürzungen. Vom Eingang her betrachtet formen sich die Anamorphosen des Freskos in der Zentralkuppel zu Ansichten von architektonischen Versatzstücken und Körperstellungen. So zum Beispiel am südwestlichen Rand,3 wo sich eine oval-verzerrte Formation zum Rund der Untersicht eines Sonnenschirms fügt (Abb. 12). Doch es öffnet sich kein Gesamtraum, der den gebauten Raum in illusionistischer Weise erweiterte, wie das Asams als gesichert geltendes Studium von Andrea Pozzos Lehrbuch 'Perspectiva Pictorum atque Architectorum' nahelegen könnte.4 Es sind stürzende Perspektiven, fragile Konstruktionen, die wie schwankend auf die Mitte weisen: den Himmelsraum. Wesentlich ist der Einbruch des dargestellten Lichts in das Gebäude. Wolken umspielen und rhythmisieren den Himmel, sie werden, je höher sie sind, lichter und heller. In der Mitte des Freskos ist der Himmel aufgerissen zu reinem Licht. Der heilige Geist ist dort dargestellt. Strahlen gehen vom ihm aus, hin zu einer stehenden Jesusgestalt zur linken und zu Maria auf seiner rechten Seite. Attribute der Unbefleckten Empfängnis sind um Maria dargestellt. Darunter, die Arme ausgebreitet, Gottvater (Abb. 11). Diese zentrale Darstellung ist, kenntlich an den Körperstellungen, noch für einen Standpunkt im Eingang der Kirche konzipiert. Die Relativität der schwankenden Perspektiven in den vier Ecken - die Darstellungen der Kontinente sind perspektivisch für verschiedene Standpunkte konzipiert - trägt als dramaturgisch eingesetztes Mittel dazu bei, die Betrachter in Bewegung zu versetzen.

Im Zentrum des Raums läßt sich die Decke nahezu simultan als Ganzes betrachten.5 Und hier, in der Mitte, werden die Komplexität der Dekoration und die Verzahnung ihrer disparaten Elemente deutlich. Der relative Charakter von Himmel und Heiligen im Bild zeigt sich im Wechsel der Technik, etwa von Architektur zu illusionistischer Malerei. Anschaulich wird das durch Rahmung des Bildes.6 Das Deckenfresko ist von einem goldenen Rahmenornament umgeben, das die Malerei deutlich vom architektonischen Raum trennt (und letzteren nicht etwa illusionistisch erweitert). (Abb. 15) Der Rahmen verdeutlicht den hinweisenden Charakter der Darstellung. Es ist ja auch das Licht im Fresko kein wirkliches Licht sondern mit malerischen Mitteln dargestellter Einbruch himmlischen Lichts. Der Goldrahmen wird an allen vier Seiten durchbrochen von trompe-l'œil-haften Grisaillen - emblematischen Darstellungen - die an manchen Stellen in plastisches Stuckornament übergehen. Mit Stuckgirlanden und Stuckwolken verbinden die Asams Deckenbild und reales Kirchengebäude (Abb. 16). Stuckputti schaffen auch Verzahnungen mit den Altaraufbauten. Hauptelement der Altäre sind gewundene Säulen aus Stuckmarmor.7 Die Säulen werden gekrönt von Kapitellen, die eine freie Erfindung Egid Quirin Asams sind. Farbig gefaßte Engelsköpfchen sind an allen Seiten, sie halten goldene Kronen über golden flammende Herzen (Abb. 17). Dasselbe Motiv erscheint an den Kapitellen der Pilaster, zwischen denen die Oratorien angebracht sind (Abb. 18). Ein Reigen von nahezu 100 Engelsköpfchen zieht auf der Höhe der Kapitelle am Innenraum entlang. Keines der Köpfchen ist genau wie das andere. Immer andere, kaum wahrnehmbare Abweichungen in der Haltung des Kopfes, in der Gestik, in der Mimik zeichnen jeden der Engel aus. Die dynamische Gestik der Engel und die Variationsbreite ihrer Gestaltung deuten auf die bewegliche und stets sich wandelnde Wahrnehmungweise, die der Gesamtraum evoziert.


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1 Im barocken Verständnis haben Bilder Bilder zu bleiben. Sie "haben den Charakter eines Verweisens, tragen nichts Göttliches in sich, was von den Bildern Christi, Mariens und der Heiligen gilt ... Bilder haben - theologisch gesehen - relativen Charakter, verweisen auf die Urbilder selbst, die sie - im Bilde - vergegenwärtigen. Bilder sollen und dürfen bei allem malerischen Illusionismus keine Realität vortäuschen. Kardinal Paleotti lehnte deshalb in seinem 1582 ... erschienenen Werk 'De imaginibus' konsequent die Verschmelzung von Diesseits und Jenseits ab. Erde und Himmel, konkret erbauter Kirchenraum und illusionierter Himmel sind einander zugeordnet, bilden eine übergreifende Einheit, aber trotz des Verständnisses des Kirchengebäudes als vom Himmel herabsteigender heiliger Stadt nicht in unterschiedsloser Vermengung, sondern in Ordnung, in klarer Abgrenzung dessen, was nur Hinweis sein darf auf das Dargestellte, aber nicht im Bild Aufgegangene, und der Prototypen selbst." (S. Hofmann, 1986, S. 62.)

2 In den drei Deckenfresken ist eine Erzählrichtung erkennbar. Über der Orgelempore wird Herkunft und Martyrium der hl. Ursula geschildert, in der Zentralkuppel wird die Ordenspatronin verherrlicht "und durch Inschriften und die Darstellung der Erdteile der Auftrag der Ursulinen, die christliche Erziehung über die Welt zu verbreiten sinnlich anschaulich gemacht." (Zipse, 1991, S. 163) Das Fresko über dem Hauptaltar veranschaulicht das angestrebte Ziel: die Herzen Jesu und Mariae durch ein von göttlichen Tugenden bestimmtes Leben zu erreichen. Für das Deckenfresko ist das Programm erhalten, das der Ingolstädter Jesuitenpater Franz Xaver Gumpp, wohl in Zusammenarbeit mit den Asams und in Kenntnis des dortigen Deckenfreskos in der Kirche Maria de Victoria von Cosmas Damian Asam, verfaßt hat. Solche Programme waren die Regel, sie beschreiben vor allem ein Konzept des Inhaltlichen. "Die Programme hatten innerhalb des Kirchenganzen von vornherein weniger künstlerische als pädagogische Wirkungsmittel im Auge." (Tintelnot, zit. nach: S. Hofmann, 1986, S. 45.) Das vollständige Programm für Straubing wurde von Karl Tyroller im Archiv des Klosters wiedergefunden (zuvor lag es lediglich in einer gekürzten Abschrift vor) und 1976/77 in einem Beiheft zum Jahresbericht des Ursulinengymnasiums in Straubing veröffentlicht. Ich gebe es hier vollständig wieder.
"Ohnmaßgebliche anzeigung dessen was in der Kürch von der ohnbefleckten Muttergottes bey denen hochwürdigen Frauen Ursulinerinnern in Straubing oben in dem mittl. Rondell kann a Freßco gemahlt werden.
1. Zu oberist in der glory der hl. geist neben Englischen gesichtern auf Lieblichem gewülch, mit guldenen Römischen strahlen umbgeben, welcher Einen guldenen strahlen hinab auf das herz der Menschheit Christi und den andern auf das Herz der ohnbefleckten Mutter fließen laßt.
2. Auf der Lincken seiten Ein wenig darundter Gott der Vatter, welcher mit halber Bildstellung aus dem Gewülch mit beiden armben gleichsam erschaffent heraussieht undt die lincke Handt gegen der unbefleckten Mutter, die rechte aber gegen die Menschheit Christi ausstreckt neben ihm und umb ihm Engl in verschiedenen Stellungen.
3. Auf der rechten Ein wenig niederer die Menschheit Christi in Violet und purpurweißer Kleidung gleichsam in völliger Verklärung, glory und glantz wie auf dem Berge Thabor doch ohne Barth auf Einer wolch stehend auf dem Herzen den göttlichen 3 angl auch mit Strahlen habent u. sich mit der lincken dem himmlischen Vatter auß Lieb des Menschen an Erbiethet, u. mit der rechten hinab als Erwölte Er Maria die ohnbefleckte für seine Mutter.
NB Beyliegendes bildlein kann H. Mahler Ein Einleithung geben aber in dem 3 angl muß nichts geschriben sein, das gesicht muß schöner und liblicher, das Kleidl nit so weiß rötlig, und die ganze stellung Ein anderer geist sein. Neben ihm und undter Ihm die Engl wie sie die Menschheit anbetten in solchern affect und Stellung wie sie in dem Kupferstich der auf der Stiegen des grundt brafen gestre. H. Secretarii H. Vitus Hueber ist "den ge Creuzigten Heyland anbettung alsda zuwor in Trauer, bey der Menschheit aber in Liebsfrölichen gesichtern.
4. Herundten in der Mitte muß die ohnbefleckte Muttergottes in der stellung wie sie in beyliegentem Bildlein ist gemahlt worden, doch daß sie sich mit dieser Leibstellung gegen die Menschheit umbwendt ganz frey in velligen Lichtschein stehe außen mit guldenen römischen Strahlen rund umb umbgeben, oben umb das haubt die 12 sternen, undter den Füssen den silbernen Mondt habe, die Kleidung weiss und Blau, u. das blaue weißsilbern das weiße goldgelbig Damaßcieret, wan Es sich schickt. Außer den strahlen auf der seiten u. in der mitte u. undterhalb wird sie begrüßt und verehret von dem Engl gabriel mit der lilgen, u. von andren Englen die Sonne, den Morgenstern X.X. in der Hand haltent.
5. undter der Mutter gottes Ein wenig abseits auf der rechten der hl. August, Pontificalisch gekleidt mit ganzem Leib auf dem gewülch Kniet, neben ihm der stab u. Infl. ligent, mit ganzem angesicht lieblich gegen der Mutter gottes sehend, mit der linkhen sein Herz in 3facher flamme brunnent aufopfert, mit der rechten Ein offenes Buch haltent u. hinab gegen die Orden Stifterin so sein Regel angenommen, hinab langet.
6. auf der linkhen seiten undter der Muttergottes die hl. Ursula auch in dem Gewölch ganz Knient, und an dem Haubt undt Kleidung auf die manier gekleidt, wie man die hl. Catharina in dem papiernen miniatur-Bildern, von dem Störklin gestochen siehet, welch hlge Ursula mit Lieblichem affect gegen die Muttergottes Ihre augen sambt dem mit Pfeil durchschossenen Herz in der rechten Handt, wendet, mit dem Lilgen Ein palm Zweig gegen ihrer Jungfrauschar hinab deutet, die doch auch noch in dem gewülch stehend u. knient sindt u. in ihren händen entweder Ein Pfeil, Ein Palm Zweig, Ein von Rosen von Lorber od. Lilgen geflochtene Gränz tragen, undt schönstens gekleidt sindt, auf dem haubt wie Sanct Barbara in dem Störklein miniatur Bildern.
7. Undten auf der Erden werden die 4 Theil der Welt abgeteilt, welche ihren affect gegen der Mutter Gottes machen, undt jeder Welttheil mit ihrem gevolg, Trabanten, Tiger, Loeben, Elefanten, Straußen, Pfauen, Papageyen, Adler und Paradiesvögel in frembter schöneren Bewaffnung, Kleidung, ziehrung undt stellung undter verschieden architecturi NB Gebeyen undt verdieffung von Säulen, von Portalen, von egyptischen Pyramiden, von Pharos und Meerporten, Gebürgen, Landschaften undt perspectionen.
8. Es muß auch das gantze obere Rundel mit einer zierlichst verkrüpften und vergulden Stuckhader Ramen umbfaßt werden, welche auch auflaufen kann auf die 4 widerlagen schier bis auf das herumb laufende kürch gesümbs, in welchen 4 widerlager meines Erachtens schön wären, wan Herr Mahler in iedem Einen von denen 4. Theil der Welt auf arth wie oben gesagt von dem rundell hinaufführt, welche aber schön würde in die augen fällen und das mittlere werkh in die höhe treiben.
In dem Chor gegen aufgang der Sonnen oben an dem gewelb da kunte einerseits das Herz Jesu wie es von der gotteligen Closterfrau gesehen worden abgezeichnet werden, doch also, daß Es von denen 4 Evangelischen Sinnbildern, das ist vom Engl, adler, löw und oxen Zierlich denen 4 heiligen Evangelisten welche Es mit denen Federn und Büchern in der handt in lieblichen affecten bewundern undt von denen 3en Sünbildern des glaubens der hoffnung und der Lieb angebetten wurde.
Anderer seithds aber die gesetzestafel, Moses in dem gottlichen 3 angl schein auf der Bundeslad stehent und von zweyen oder mehreren umb und umb geflügelten Cherubinen gehalten und von Mose, Josua Gedion David Aaron, Daniel Jeremias und anderer Profeten (?) und Patriarchen, hölden und höldinen als von der Judith von der Ester, von der Rahel, Debora p.p. mit verschidenen anmuthungen angebetet würden kunten gemahlt werden.
Dan das herz Jesu in Ein altar blatt mahlen zu lassen [wie es tatsächlich geschehen ist] wär nit meines Sinns aus seiner Ursach, sondern es muß in besonderer Zierung auf Einem altar zur ver Ehrung gestellt werden. Wo von ich, wen die Erlaub habe, Ein andersmahl, bericht Erstatten wirdt.
In dem Musik Chor gegen Nidergang oben in dem gewelb. Kunte sehr schön Einer seits die Schiffahrt auf dem meer der Sanct Ursula gesellschaft mit mehreren Galeeren und Schiffen gezeichnet werden. Dann andrer seits auf dem Landt dero Marter, wo der Tyrann under Einem Kriegs-gezelt mit seinen trabanten stunde, in altfränkischer Kleidung mit einem Bustion in Handten denen Soldaten zu morden gebiethete und diese, theils mit schlachtschwertern und sabeln, teils mit buksen und hörlanzen, theils mit Kolben undt Morgensternen in verschiedener grimmiger gestalt die heilige Jungfrauschar Zermarterten, wo oben der himmel offen und das Jungfreilliche Lamb gottes in schönsten glanz herab strahlete. (Tyroller, 1978, S.26ff., vgl. dazu ebd. S. 8f)

3 Im Südosten - der Geburtsstätte Jesu - ist gemäß seiner heilsgeschichtlichen Bedeutung der Kontinent Asien mit den drei Weisen dargestellt. Im Nordosten befindet sich Europa, wo der Ursulinenorden seinen Ursprung hatte. Als Personifikation Europas ist der Parnaß dargestellt, aus dem Pegasus die Quelle Hippokrene entspringen läßt. Die miteinander schreibenden, lesenden und musizierenden Mädchen sind wohl ein Hinweis auf das Institut der Ursulinen. Im Nordwesten erscheint Afrika, wo ein Hohepriester vor einer Pyramide ein Opfer darbringt, im Südwesten schließlich wird die Landung der Ursulinen in Québec geschildert, wo die französische Ordensschwester Maria von der Menschwerdung 1639 das erste Frauenkloster in der Neuen Welt errichtet hatte. (Vgl. Zipse, 1991, S. 160ff)

4 Vgl. S. Hofmann, 1986, S. 50f.
Andrea Pozzos Traktat 'Perspectiva Pictorum atque Architectorum' (1693) von einer Illusionsmalerei beschreibt mit Hilfe perspektivischer Einrichtungen theatralische Effekte des Scheins. Pozzo beschreibt im Prinzip Anamorphosen.

5 Bernhard Rupprecht kritisiert die tendenzielle Unüberschaubarkeit Asamscher Deckenfresken mit dem Hinweis, die anschauliche Realisation erfordere für die Apperzeption "sowohl ein kinetisches wie ein zeitliches Moment, das die Ignorierung oder gar den anschaulichen Zerfall der gerade nicht in 'Lesung' befindlichen Bildpartien zur Folge hat." (Rupprecht, 1986, S. 26.) Rupprechts Kritik erscheint ein wenig verwunderlich, stellt er doch Dynamik und Bewegung an anderer Stelle dezidiert als Hauptcharakteristika barocker Raumkunst dar (Vgl. Rupprecht, 1987, S. 10). Doch scheint Rupprecht die dynamischen Qualitäten allein für die Ausformung der Räume gelten lassen zu wollen, nicht aber für den Rezeptionsvorgang.

6 Der Goldrahmen um die Deckenfresken bleibt, unterbrochen von den Grisaillen, rein ornamental. Eine plastische Entsprechung hat der gemalte Rahmen in den goldenen Kränzen über den Altären. Sie werden von Engeln gehalten. Über die Rolle der Engel schreibt Hofmann: "Wo Engel diesen Rahmen halten, stützen oder auch nur umspielen, wird die Präsentation des Bildes durch den Himmel und seine Boten noch unterstrichen. Von hier aus wird auch jener optische 'Bruch' verständlich, wo bei Asam hinter dem Bildrahmen Tiefe bzw. Höhe evociert wird, Bilder also gleichsam hinter dem Rahmen 'aufgeklappt' erscheinen." (S. Hofmann, 1986, S. 62.) Die 'aufgeklappte' Wirkung ist in Straubing allerdings weniger deutlich als in Ingolstadt.

7 Stuckmarmor war kaum billiger als richtiger Marmor, doch er leistete, meint Hermann Bauer, ein "vollkommeneres Bild von Marmor, dessen Apparenza, seiner illusionistischen Erscheinung. Dieses Phänomen gehört allerdings zumeist der Spätzeit des Rokoko bzw. einigen regionalen und volkstümlichen Stilen an." (Bauer, 1992, S. 236.)


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