Das Weißlicht-hologramm
Die Hologramme, die in Philippe Boissonnets Installationen
zu sehen sind, erscheinen alle vielfarbig im weißen Rekonstruktionsstrahl.
Die Vielfarbigkeit beruht auf der Kombination verschiedener Verfahren.
Grundsätzlich müssen Lasertransmissionshologramme weiterverarbeitet
werden, wenn man sie mit weißem Licht betrachten will,
wie es im Ausstellungsbereich üblicherweise verwendet wird.
Lasertransmissionshologramme, so wie sie mit Hilfe des in Abb. 8 gezeigten Aufbaus hergestellt
werden, können nur mit Hilfe von Laserlicht rekonstruiert
werden, und sie erscheinen einfarbig, entsprechend der Bauart
des verwendeten Lasers. Um Transmissionshologramme mit weißem
Licht rekonstruieren zu können, erzeugt man mit Hilfe eines
zweistufigen Verfahrens ein sogenanntes Bildebenenhologramm (engl.
Image Plane Hologram). Zunächst wird nach dem beschriebenen
Verfahren ein Transmissionshologramm hergestellt (kurz 'Master'
oder 'H1'). Der Versuch, das Masterhologramm mit weißem
Licht zu rekonstruieren, würde ein farbiges Band ineinander
laufender Bilder des Objekts von blau bis rot erzeugen, da jede
Spektralfarbe das Objekt an einem anderen Ort rekonstruiert (Abb. 17-19).
Je weiter das Objekt bei der Aufnahme von der Platte entfernt
war, desto verwischter sind die Bilder. Das kann mit Hilfe eines
Bildebenenhologramms vermindert werden. Für die Herstellung
des Bildebenenhologramms wird von dem reellen Bild des H1 wieder
ein Transmissionshologramm (H2) hergestellt. Dafür wird
bei der Aufnahme die Fotoplatte genau in den reellen Bildbereich
des H1 gestellt. Rekonstruiert man dieses Hologramm, entstehen
die verschiedenen farbigen Bilder alle am gleichen Ort und überlagern
sich dort zu einer weißlichen Mischfarbe, doch sie ergeben
- für einen begrenzten räumlichen Bereich - ein scharfes
dreidimensionales Bild.