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Gabriele Schmid:  Illusionsräume
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Das Weißlicht-hologramm

 

Die Hologramme, die in Philippe Boissonnets Installationen zu sehen sind, erscheinen alle vielfarbig im weißen Rekonstruktionsstrahl. Die Vielfarbigkeit beruht auf der Kombination verschiedener Verfahren. Grundsätzlich müssen Lasertransmissionshologramme weiterverarbeitet werden, wenn man sie mit weißem Licht betrachten will, wie es im Ausstellungsbereich üblicherweise verwendet wird.

Lasertransmissionshologramme, so wie sie mit Hilfe des in Abb. 8 gezeigten Aufbaus hergestellt werden, können nur mit Hilfe von Laserlicht rekonstruiert werden, und sie erscheinen einfarbig, entsprechend der Bauart des verwendeten Lasers. Um Transmissionshologramme mit weißem Licht rekonstruieren zu können, erzeugt man mit Hilfe eines zweistufigen Verfahrens ein sogenanntes Bildebenenhologramm (engl. Image Plane Hologram). Zunächst wird nach dem beschriebenen Verfahren ein Transmissionshologramm hergestellt (kurz 'Master' oder 'H1'). Der Versuch, das Masterhologramm mit weißem Licht zu rekonstruieren, würde ein farbiges Band ineinander laufender Bilder des Objekts von blau bis rot erzeugen, da jede Spektralfarbe das Objekt an einem anderen Ort rekonstruiert (Abb. 17-19). Je weiter das Objekt bei der Aufnahme von der Platte entfernt war, desto verwischter sind die Bilder. Das kann mit Hilfe eines Bildebenenhologramms vermindert werden. Für die Herstellung des Bildebenenhologramms wird von dem reellen Bild des H1 wieder ein Transmissionshologramm (H2) hergestellt. Dafür wird bei der Aufnahme die Fotoplatte genau in den reellen Bildbereich des H1 gestellt. Rekonstruiert man dieses Hologramm, entstehen die verschiedenen farbigen Bilder alle am gleichen Ort und überlagern sich dort zu einer weißlichen Mischfarbe, doch sie ergeben - für einen begrenzten räumlichen Bereich - ein scharfes dreidimensionales Bild.


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