1 Milman,
1984, S. 33.
2 Die Polyperspektive des Panoramas hat
nichts gemein mit der Polyperspektive mittelalterlicher Darstellungen.
Jene ist die Vervielfachung eigentlich zentralperspektivischer
Standortfestlegung, während letztere mit ihren drei- und
vierseitigen Ansichten - psychologisch gesprochen - eher der
Konstanztendenz des Gesichtssinns entspricht. In diesem Zusammenhang
ist die Polyperspektivität in der Moderne des 20. Jahrhunderts
eher als Subjektivierung mittelalterlicher Darstellungsformen
anzusehen, denn als Bruch mit dem gleichfalls vom Subjekt aus
konstituierten Renaissancemodell.
3 Oettermann,
1980, S. 26. Oettermann verwechselt hier den Augenpunkt mit
dem Fluchtpunkt. Vgl. I.10, Perspektive
und Mathematik.
4 Oettermann,
1980, S. 26.
Die Polyperspektive bezeichnet Oettermann als eine Demokratisierung
des Blicks; in Absetzung vom höfischen Theater, in welchem
die Perspektivkonstruktion auf den Prospekten auf einen exklusiven
Punkt, auf die Fürstenloge, hin berechnet war. Insofern
sieht Oettermann das Panorama nicht als Abkömmling der Bühnenmalerei
an, sondern als eine kritische Auseinandersetzung mit ihr. (Vgl.
Oettermann, 1980, S. 20.)