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Gabriele Schmid:  Illusionsräume
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Ereignis und Präsenz

 

Das Ereignis, sagt Mersch unter Berufung auf Foucault, sei keineswegs immateriell, da es immer auf der Ebene der Materialität wirksam ist. In der Inszenierung ist das Ereignis gebunden an die materielle Präsenz des Betrachterkörpers und an die materielle Präsenz des Hologramms. In weiterem Sinne handelt es sich um die Verschachtelungen von Interferenzen. So wie das Hologramm entstanden ist durch die Interferenz von Referenzwelle und Objektwelle, so entsteht, nimmt man das holographische Universum in den Blick, das Ereignis durch die Interferenz von Betrachter und Werk. Möchte man einen Sinn herauslesen aus diesen Begegnungen, so besteht er darin, im Sichtbaren, in der Wirklichkeit, die Spuren des Möglichen aufzufinden. Im Werk von Philippe Boissonnet bedeutete das, eine Sensibilität zu entwickeln für die eigenen Sensorien - so kann man das Vermittlungsziel der interaktiven Beleuchtungseinrichtungen von In-Between und Boissonnets weiteren interaktiv angelegten Installationen begreifen - wie für das Dargestellte: für den Anderen im Falle des auratischen Hologramms in In-Between und in einem erweiterten Blick für die Bedingung, die den Anderen wie den Betrachter trägt: die Erde. Denn der Erdball und unser - tendenziell destruierender - Umgang mit ihm ist ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch das Werk Boissonnets zieht.1


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1 Boissonnet hat die Repräsentationen des Erdballs in seinen Werken immer wieder und in verschiedenen Medien (Holographie, Copygraphy, Computeranimationen) thematisiert (Abb. 1)


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