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Gabriele Schmid:  Illusionsräume
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Die Vermittlung der Ambivalenz

 

Die Organisation der Elemente in Galileo erfordern vom Betrachter die Einbringung von kognitivem Wissen, erlernten Sehstrategien und zugleich Offenheit für die Erfahrung von Rezeptionsweisen, wie sie vor Hologrammen erforderlich sind. Boissonnets Intention ist es nicht, Vorwissen und Sehstrategien zu bestätigen. Vielmehr nutzt er sie zur Vermittlung von Phänomenen wie 'Delokalisierung', 'Relativierung von Gesichtspunkten' und 'Überschreitung von für sicher gehaltenen Grenzen'. Multiplizität und Verschiedenheit hält Boissonnet nicht allein für Eigenschaften, die charakteristisch sind für das Medium Holographie, sondern auch für das World Wide Web, eine Welt, zu der Boissonnet die Installation Galileo analog setzt. Installationen, meint de Kerckhove, seien Repräsentationsformen mit einem dominant kognitiven Hang, während Kommunikationskunst auf Performance und dynamischen Gesten basiere und nachdrücklich Wert lege auf eine körperliche Antwort vom 'Zuschauer-Teilnehmer-Hörer'. In der Installation Galileo sind beide Tendenzen vertreten. Daraus resultiert ihre Ambivalenz, die auch Widerhall ist einer kommunikationstechnologisch geprägten Welt. Folgerichtig sind die Mittel, die Boissonnet in Galileo einsetzt, mehrdeutig. Ambivalent ist das Hologramm, das als Mischform aus Stereogramm, Shadowgramm und Pulslaserhologramm verschiedene Lesarten nahelegt, ambivalent ist die Erscheinung von Hologrammen überhaupt, und ambivalent schließlich ist das Motiv, die erlernte Figur des Globusses.


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