Galileo Galilei, die Karte und das Territorium
Galileo Galilei, schreibt de Kerckhove, wurde für seine
Demonstration, daß die Erde nicht das Zentrum des Universums
ist, von der Inquisition verurteilt. Denn Galilei erzählte,
daß der empirisch fundierte Gesichtspunkt theoretisch von
uns allen eingenommen werden kann, und er hat den etablierten
kollektiven Gesichtspunkt der Kirche relativiert. Boissonnet
erzählt vor dem Hintergrund der historischen Figur mit der
Installation Galileo,daß die Landkarte nicht das
Gebiet ist, und daß es eine fundamentale Abweichung gibt
zwischen ihr und der Welt. Denn der empirisch fundierte Gesichtspunkt
Galileis hat die Welt in eine perspektivische Ordnung überführt,
die die Distanz zwischen Gebiet und Landkarte impliziert. Solche
Ordnungen sind relativ und im Grunde willkürlich, wie Buci-Glucksmann
diagnostiziert: "Die Karte ist nicht das Territorium, weil
ich sie entleeren und sogar eine vollkommen leere Karte erstellen
kann. Denn im Grunde genommen besitze ich mit einer Karte nichts.
Die Welt ist auf ihr abwesend."1 Sie ist,
so verdeutlicht Boissonnets Hologramm, NULLE PART, nirgendwo.