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Gabriele Schmid:  Illusionsräume
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Galileo Galilei, die Karte und das Territorium

 

Galileo Galilei, schreibt de Kerckhove, wurde für seine Demonstration, daß die Erde nicht das Zentrum des Universums ist, von der Inquisition verurteilt. Denn Galilei erzählte, daß der empirisch fundierte Gesichtspunkt theoretisch von uns allen eingenommen werden kann, und er hat den etablierten kollektiven Gesichtspunkt der Kirche relativiert. Boissonnet erzählt vor dem Hintergrund der historischen Figur mit der Installation Galileo,daß die Landkarte nicht das Gebiet ist, und daß es eine fundamentale Abweichung gibt zwischen ihr und der Welt. Denn der empirisch fundierte Gesichtspunkt Galileis hat die Welt in eine perspektivische Ordnung überführt, die die Distanz zwischen Gebiet und Landkarte impliziert. Solche Ordnungen sind relativ und im Grunde willkürlich, wie Buci-Glucksmann diagnostiziert: "Die Karte ist nicht das Territorium, weil ich sie entleeren und sogar eine vollkommen leere Karte erstellen kann. Denn im Grunde genommen besitze ich mit einer Karte nichts. Die Welt ist auf ihr abwesend."1 Sie ist, so verdeutlicht Boissonnets Hologramm, NULLE PART, nirgendwo.


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1 Buci-Glucksmann, 1996, S. 29.
Man kann sich in diesem Zusammenhang die Karten vor Augen führen, die die DDR von Berlin erstellt hat. Dort sind die Gebiete West Berlins weiße Flächen, auf denen lediglich einige große Straßen - namenlos - fortgeführt sind, und offenbar unbedenkliche Grünflächen. Durchgezogen ist das Raster, das die bezeichneten wie die leeren Flächen gleichermaßen segmentiert.


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