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Gabriele Schmid:  Illusionsräume
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Kontext: Historische und heutige Situation in der Orangerie

 

Monets Wunsch wurde erfüllt. Die Installation der Gemälde 1927 entsprach, so weit wir wissen, seinen Vorstellungen (Abb. 25-27 ). Doch hat dieser Zustand nur vierzig Jahre angehalten, und die heutigen Verhältnisse in der Orangerie weichen in wesentlichen Punkten von den ursprünglich geplanten und ausgeführten ab. Für die Veränderungen gab es praktische Gründe. Doch viel mehr noch illustrieren sie ein verändertes Kunstverständnis.

1958 kam die Sammlung Paul Guillaume in die nationalen Sammlungen. Auf die Bitte von dessen Witwe wurde die Orangerie als Ausstellungsort gewählt. In der Folge kam es 1966 zu umfangreichen Umgestaltungen. Es wurde ein zusätzliches Stockwerk eingezogen, das führte zum Einbau einer künstlichen Beleuchtung in den Seerosen-Sälen.1 Heute betritt man das Gebäude von der Ostseite her und gelangt über eine Treppe in den ersten Stock, in dem die Sammlung Guillaume untergebracht ist. Dort herrscht weitgehend Tageslicht, von künstlichen Beleuchtungskörpern unterstützt. Zu den Monet-Sälen gelangt man im hinteren Teil der Räume (Abb. 15) über eine versteckt gelegene Treppe, die ins Erdgeschoß zurückführt (Abb. 16). Über die Treppe erreicht man zunächst das völlig veränderte Vestibül - der einst ovale Raum (Abb. 14) ist einem viereckigen gewichen (Abb. 17). Ins Vestibül gab es ehemals zwei Zugänge, einen von der Seine her und einen von den Tuileriengärten aus. Letzterer ist dem Einbau einer Toilette gewichen (Abb. 18, Abb. 20 ), der noch existierende, zur Seine gelegene Zugang, ist verschlossen (Abb. 17).


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1 Nach Hoog wurde dabei versucht, mit der künstlichen Beleuchtung so weit als möglich den Wünschen Monets nach Außenbeleuchtung zu entsprechen. (Vgl. Hoog, 1984, S. 61.)


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