Kontext: Historische und heutige Situation in der Orangerie
Monets Wunsch wurde erfüllt. Die Installation der Gemälde
1927 entsprach, so weit wir wissen, seinen Vorstellungen (Abb. 25-27 ). Doch hat dieser Zustand
nur vierzig Jahre angehalten, und die heutigen Verhältnisse
in der Orangerie weichen in wesentlichen Punkten von den ursprünglich
geplanten und ausgeführten ab. Für die Veränderungen
gab es praktische Gründe. Doch viel mehr noch illustrieren
sie ein verändertes Kunstverständnis.
1958 kam die Sammlung Paul Guillaume in die nationalen Sammlungen.
Auf die Bitte von dessen Witwe wurde die Orangerie als Ausstellungsort
gewählt. In der Folge kam es 1966 zu umfangreichen Umgestaltungen.
Es wurde ein zusätzliches Stockwerk eingezogen, das führte
zum Einbau einer künstlichen Beleuchtung in den Seerosen-Sälen.1 Heute betritt man das Gebäude von der Ostseite
her und gelangt über eine Treppe in den ersten Stock, in
dem die Sammlung Guillaume untergebracht ist. Dort herrscht weitgehend
Tageslicht, von künstlichen Beleuchtungskörpern unterstützt.
Zu den Monet-Sälen gelangt man im hinteren Teil der Räume
(Abb. 15) über
eine versteckt gelegene Treppe, die ins Erdgeschoß zurückführt
(Abb. 16).
Über die Treppe erreicht man zunächst das völlig
veränderte Vestibül - der einst ovale Raum (Abb. 14) ist einem viereckigen gewichen
(Abb. 17). Ins
Vestibül gab es ehemals zwei Zugänge, einen von der
Seine her und einen von den Tuileriengärten aus. Letzterer
ist dem Einbau einer Toilette gewichen (Abb. 18, Abb. 20 ), der noch existierende, zur
Seine gelegene Zugang, ist verschlossen (Abb.
17).