LESEANLEITUNG
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ausführlich zur Sprache kommt.
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Es folgt das Vorwort der Druckfassung.
VORWORT
"Es gibt", schrieb Thornton Wilder in 'Der achte
Schöpfungstag', "keine Bildung, sie sei denn Antwort
auf dringendes Fragen." Derartige Fragen sind oft schlicht
und unbeantwortbar. Vielleicht prägen sie gerade deshalb
individuelle Lerngeschichten auf langen Strecken. Sie verengen
den Blickwinkel auf die Dinge, und sie können den subjektiven
Blick zugleich weiten. Denn die Phänomene sind widerständig.
Eine Frage hat meinen Bildungsgang lange geprägt. Sie tauchte
auf in frühen Tagebüchern, und sie hat meine künstlerische
Arbeit beeinflußt und vorangetrieben. Sie bestimmt auch
die vorliegende Arbeit. Ich habe sie immer wieder anders gestellt
und immer neue Namen erfunden. Im Augenblick und für den
Kontext dieser Arbeit formuliere ich sie so: Angesichts lebensgeschichtlicher
Erfahrungen und Erlebnisse frage ich nach der Gültigkeit
und Reichweite mentaler Konstruktionen. Schlichter formuliert
ist es die Frage nach dem Verhältnis von Körper und
Geist. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Man beläßt
es bei dem dualistischen Verhältnis, oder man sucht eine
Annäherung durch die fortgesetzte und immer wieder andere
Anlegung der Frage an die Wirklichkeit. Das eine mag bestätigen,
was man immer schon beigebracht bekam, das andere birgt immerhin
die Möglichkeit, neue, temporär gültige Antworten
zu finden, also Bildung voranzutreiben.
Den hier zur Sprache kommenden Kunstwerken habe ich mich auf
zwei Weisen genähert: Mittels der eingehenden Betrachtung
der Werke und durch die Zurkenntnisnahme und Analyse von wissenschaftlichen
Modellen und Entwürfen, von denen ich annahm, sie könnten
das Verständnis der Phänomene vertiefen. In keinem
Falle ist das eine im anderen aufgegangen - kein Modell erklärt
ein Werk, und kein Werk illustriert ein Modell. Doch hat beides,
in steter Wechselwirkung, mein Verständnis der Werke wie
der Modelle erweitert und Raum geschaffen für komplexere
Betrachtungsweisen. Insofern ist die vorliegende Untersuchung
Teil meiner eigenen Lern- und Bildungsgeschichte.
Ich habe den Texten relativ umfangreiches Abbildungsmaterial
zur Seite gestellt, um die Werkbeschreibungen im Text nachvollziehbar
zu machen. Die Abbildungen können die Betrachtung der Werke
nicht ersetzen, doch sind nicht alle Werke jederzeit zugänglich,
so daß ich die möglichst eingehende Dokumentation
für einen guten Kompromiß halte. Um einen gewissen
räumlichen Eindruck zu vermitteln, habe ich der Arbeit Stereoaufnahmen
beigefügt. Das sind die Aufnahmen auf der Titelseite, sowie
auf den jeweils ersten Seiten der Abbildungen zu den einzelnen
Kapiteln. Der stereoskopische Eindruck ist relativ leicht zu
erreichen, wenn man beispielsweise durch zwei zusammengerollte
Papierblätter blickt, so daß jedes Auge nur ein Bild
sehen kann. Nach einiger Zeit stellt sich der dreidimensionale
Eindruck ein. Mit etwas Übung genügt auch einfaches
Schielen (am leichtesten, wenn man versucht, besonders markante
Bildteile zur Deckung zu bringen).
Im Textteil habe ich fremdsprachliche Zitate bis auf wenige
Ausnahmen ins Deutsche übersetzt, die Originalzitate befinden
sich in den Fußnoten. Fremdsprachliche Zitate in den Fußnoten
blieben unübersetzt. Innerhalb der Zitate sind meine Auslassungen
durch ... bezeichnet. Auslassungen, die aus Zitaten übernommen
sind, sind so: ... (sic) gekennzeichnet. Meine Einfügungen
sind durch [ ] kenntlich gemacht. G e s p e r r t e Worte, Worte
in GROSSBUCHSTABEN sowie Kursiv- oder Fettdruck
innerhalb der Zitate habe ich grundsätzlich übernommen,
meine Änderungen sind in der Fußnote kenntlich gemacht.
Literaturangaben in den Fußnoten sind im Literaturverzeichnis
alphabetisch nach Autoren und nach Erscheinungsjahren geordnet.
Weicht die benutzte Ausgabe vom Erscheinungsjahr ab, ist das
im Literaturverzeichnis vermerkt. Wegen der leichteren Orientierung
für die Leserinnen und Leser habe ich keine Unterteilung
in beispielsweise Periodika und Ausstellungskataloge vorgenommen.
Für Rat und Tat meinen herzlichen Dank an Dr. Gerhard
Ackermann, Dr. Anton Austermann, Philippe Boissonnet, Sabina
Engel, Basil Gelpke, Erik Hoffmann, Marie-Christiane Mathieu,
Dr. Karlheinz Nowald, Dr. Ulrich Nortmann, Ph.D. John Perry,
Julia Trolp, an die Schwestern vom Ursulinenkloster in Straubing
und an Dieter Jung, dessen Holographie-Kongress in Berlin 1996
ich wesentliche Anregungen für diese Arbeit verdanke.