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Permisceo

1994

 

Die interaktive Installation Permisceo basiert auf der Verwendung einer aufgespannten halbdurchlässigen Spiegelfolie. Die Folie ermöglicht die virtuelle Verbindung von reflektiertem und hinter der Folie befindlichem Raum. Dem halbdurchlässigen Charakter der Folie entspricht der Titel der Arbeit: das lateinische 'Permisceo' bedeutet zugleich 'vermischen' und 'vereinen', 'verwirren' und 'in Unordnung bringen'.

Permisceo besteht aus zwei Teilen, die für einen vorgefundenen Raum konzipiert wurden. Der erste Teil besteht aus drei hintereinander aufgestellten Türzargen, in deren Öffnung die Spiegelfolie gespannt ist. Der zweite Teil ist in und vor einem Fenster installiert. In die Fensteröffnung ist die Spiegelfolie gespannt. Auf der einen Seite der Folie liegt ein Zinnwürfel auf der anderen eine durchsichtige Polyesterharz-Kugel.

Permisceo erfordert die aktive Teilnahme der Betrachter: sie sind das Sujet des an sich leeren Bildträgers. Treten sich zwei Betrachter auf verschiedenen Seiten der Folie gegenüber, so vermischt sich für beider Wahrnehmung der eigene Körper mit dem des anderen. Das ist nicht unbedingt angenehm.

Im phänomenologischen Verständnis ist Welt das, was wir wahrnehmen, was auf uns wirkt. In Permisceo wird solche Wirklichkeit erzeugt. Permisceo ermöglicht eine von alltäglicher Wahrnehmung verschiedene - wenn auch nicht getrennte - Perzeption. Im Prozeß der Wahrnehmung wird das Gesehene zur Erfahrung. Die Integration neuer Erfahrungen in bestehende Erfahrungszusammenhänge ermöglicht die Veränderung von Wirklichkeitsverständnis.